Samstag, 23. Februar 2008

Kalte Finger schreiben auf kalte Tastatur

Kalte Nase.  Das war die erste seltsam an sich altbekannte, aber vergessene Erfahrung, die mich in Deutschland überraschte. Und dann die schöne Einrichtung von allen Wohnungen und Geschäften, nachdem ich mich in Indonesien daran gewöhnt hatte, dass man standartmäßig jeden Gegenstand des täglichen Gebrauchs in einer günstigen Plastikversion in der Wohnung hat- Stühle, Tischdecken, Tische, Serviettenhalter, Pfefferstreuer, Teller, Tassen. Hier ist alles irgendwie mit viel mehr Rücksicht auf den eigenen Geschmack, den amn sich etwas kosten lässt, ausgewählt. 
Und dann wieder Kälte. Jedes Glied, dass beim morgendlichen Erwachen nicht bedeckt ist droht in wenigen Minuten abzufrieren. Auf der anderen Seite ist die Frische der Luft unglaublich angenehm und belebend.
Grau. Alles ist grau. Glücklicherweise habe ich so erhobene Laune, dass mich das nicht mitzieht, aber die Bäume sind kahl (aus irgendeiner Naivität und unter Missachtung von immerhin 26 Jahren Jahreszeitenerfahrung in NRW habe ich einen beginnenden Frühling, sprießende Blumen und grüne Bäume erwartet) und das ständig bedeckte Wetter taucht alles in eine trübe graue Suppe. 
Lightning-fast Internet. Indonesien - Deutschland ist proportional zu C64 - MacBook. Indonesien: Klick- - wart - - Seite - - les - - Klick - -les - -wart - - Seite ... , Deutschland: KlickSeiteKlickSeiteKlickSeite...
Leckeres Frühstück. Nudelsüppchen gut und schön, aber nen Körnerbrötchen mit Salami, Käse und Tomaten, Ei oder ein Croissant mit Nutella, Kaffee und kalter O-Saft... ja, das ist schon ne andere Liga.
Rechtsverkehr. Das verwirrt mich momentan wirklich noch.
Langschläfer. In Indonesien war ich immer die absolute Penntüte, weil ich gerne mal bis zehn gerazzt hab, wenn ich nix vorhatte. Hier stößt man schon auf überraschte (und gähnende) Reaktionen, wenn man um Elf zum Frühstück einlädt oder anruft, um sich für später zu verabreden.
Ruhe. Jogja und Köln sind von der Größe und Einwohnerzahl vergleichbar, aber es ist hier in Köln im Städtevergleich tagsüber so ruhig und verkehrsarm, das es fast ländlich wirkt.
Hightech. Kriegt man mittlerweile als deutscher Staatsbürger einen I-Pod vom Einwohnermeldeamt gestellt? Verdammt, ich muss das irgendwie verpasst haben und somit der letzte Deutsche ohne eine mindestens 20 Gigabyte große Musiksammlung in der Hosentasche sein. Alle Welt hat außerdem Handies mit Warmwasserbeleuchtung. Sehen wir den Tatsachen ins Auge: Wir leben in einem  reichen Land. Wir sind reich. Wir sind steinreich!
Naja ich bin gerade nicht mal zwei Tage wieder da, deswegen vorläufig soweit zu meinen Eindrücken. Ich fühl mich übrigens wohl und bin weder übermäßig gejetlagt noch gekulturschockt oder sowas. Ich wurde überaus herzlich von allen möglichen Freunden aufgenommen, Blitzlichtgewitter und Gejubel am Flughafen, bekocht hat man mich und zu Parties eingeladen. Alles Roger!

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

zurück? nice. bier?

Anonym hat gesagt…

Hi Bob wird bestimmt schwierig für dich dich wieder einzuleben. Also den Kulturschock habe ich auch nie erlebt wenn ich von meinen Reisen zurück bin, aber nach ca. zwei Wochen in der Heimat und nach diversen Versuchen 12 Monate in 2 Sätze zusammen zu fasssen sehnt mich sich genau nach diesem Kulturschock den man im Ausland erfahren hat. Weil sich eben kaum etwas geändert hat ausser man selbst. Also erstmal herzlich willkommen in Kölle. Vielleicht schaffen wir es ja mal nen Bier
oder nen Käffchen zu trinken obwohl ich schon Freitag zurück nach Hamburch gehe.......
Ciao Norman

Anonym hat gesagt…

schön dassde wieder daaaa bist!!